Einmal wöchentlich geben wir in unserer Reihe „Ein Gartenhaus für die Ewigkeit“ wichtige Tipps rund um den Gartenhaus-Bau. Unsere Architekten und Holz-Spezialisten erklären, wie ein langlebiges Gartenhaus im Detail aussehen sollte. Von der Materialwahl bis hin zur Fertigstellung wird alles erläutert. Werden auch Sie zum Holz-Gartenhaus-Experten! Ein Gartenhaus schafft in jedem Garten eine gemütliche und gesellige Atmosphäre. Es lädt zum Ausspannen oder einem geselligen Beisammensitzen mit Freunden und der Familie ein. Um eine wirkliche Oase erschaffen zu können, sollte das Gartenhaus im Idealfall aus Holz sein. Dies verleiht dem Rückzugsort eine warme Ausstrahlung und es passt in jeden Garten. Allerdings soll ein Gartenhaus auch für die Ewigkeit gebaut werden. Holz ist dafür bekannt, unter Einfluss von Regen und Nässe langsam zu verrotten.
Aber: Bei der richtigen Auswahl des Holzes ist Langlebigkeit nicht ausgeschlossen!
Wir möchten Ihnen erklären, auf was Sie bei der Wahl des Holzes achten müssen, um ein Gartenhaus zu erhalten, welches auch nach vielen Jahren noch wie neu aussieht.
Hartholz, Weichholz, Kiefer oder Fichte?
Am Anfang der Holzauswahl steht man vor der Entscheidung, ob man Hartholz oder Weichholz verwenden sollte. Der Vorteil von Hartholz liegt klar auf der Hand: Es ist sehr langlebig und robust. Allerdings ist es ein teures und nur schwer zu bearbeitendes Material. Daher eignet sich Weichholz besser als Basismaterial für den Gartenhaus-Bau. Dieses lässt sich leicht bearbeiten und so kann ein sehr gutes und genaues Ergebnis erzielt werden. Für den Gartenhaus-Bau wird meistens Kiefernholz oder Fichtenholz verwendet. Prinzipiell eignen sich beide Holzsorten gut als Basismaterial. Der Unterschied ist, das Kiefernholz im allgemeinen größere Astlöcher besitzt als Fichtenholz. Holz arbeitet und dabei ziehen sich die Astlöcher beim Trocknen zusammen. Bei größeren Astlöchern besteht die Chance, dass undichte Stellen entstehen und Wasser eintritt. Daher eignet sich Fichtenholz besser als Kiefernholz.
Fichtenholz – worauf sollte man achten?
Fichtenholz ist nicht gleich Fichtenholz. Die Qualität entscheidet, ob sich das gewählte Holz für den Gartenhaus-Bau eignet. Worauf Sie achten sollten:
- Dicht liegende Jahresringe: Das Fichtenholz sollte nach Möglichkeit aus kalten, nördlich gelegenen Ländern stammen. Durch das kalte Klima wachsen die Bäume hier langsamer und somit liegen die Jahresringe dicht beieinander. Je dichter die Jahresringe beieinanderliegen, je stabiler und langlebiger ist das Holz.
- Vortrocknen: Holz arbeitet. Bei warmen Wetter schrumpft es und bei nassem Wetter dehnt es sich aus. Eine Holzplanke, die beispielsweise 15 cm hoch ist, kann bis zu 5 mm schrumpfen. Daher sollte Holz, welches für ein Gartenhaus verwendet wird, auf 12-16 % Restfeuchtigkeit vorgetrocknet werden, sodass das Arbeiten eingeschränkt wird. Außerdem ist vorgetrocknetes Holz stabiler.
- Dicke: Für ein langlebiges Gartenhaus ist es entscheidend, nicht an der Wanddicke zu sparen. Bei kleinen Gartenhäusern bis zu einer Wanddicke von vier bis fünf Metern kann mit 28 mm starken Bohlen gearbeitet werden. Bei größeren Projekten sollte auf jeden Fall mit 44 mm starken oder dickeren Bohlen gearbeitet werden. Dies ist enorm wichtig für eine ausreichende Statik des Gartenhauses, sodass es beispielsweise auch Schneebelastungen tragen kann. Wandstärken unter 28 mm eignen sich weniger gut für das Anlegen eines Gartenhauses, welches lange stehen bleiben soll.
- Feder und Nut: Bei der Wahl der Holzbohlen sollte darauf geachtet werden, dass diese eine Feder- und Nut-Verbindung besitzen. Einerseits garantieren diese eine stabile Wandkonstruktion und andererseits wird das Haus dadurch wind- und wetterfest.
Feuchtigkeitssperre: Verwenden Sie Fundamentbalken
Jedes Gartenhaus ist nur so stark (und langlebig) wie sein schwächstes Glied. In diesem Fall ist das die Schnittstelle des Hauses, die auf dem Fundament aufliegt. Bei Regen kann das Fundament tagelang nass sein, was bedeutet, dass das Wasser tief ins Holz einziehen kann und Schimmel und Fäulnis verursachen kann. Daher ist eine gute Feuchtigkeitssperre unabkömmlich. Eine mögliche Feuchtigkeitssperre ist das Anlegen von einer Barriere aus Plastikfolie. Diese schützt das Haus vor Wasser.
Allerdings gibt es eine noch bessere Lösung: Verwenden Sie einen Fundamentbalken!
Was ist ein Fundamentbalken?
Ein Fundamentbalken wird als Basis unter das Haus gelegt. Auf dem Balken werden dann die eigentlichen Wandbohlen und Türen aufgebaut. Die Wände des Gartenhauses und das Fundament werden also voneinander getrennt. Dabei sind zwei wichtige Dinge zu beachten:
- Behandlung: Der Fundamentbalken kann ebenfalls aus Fichtenholz gefertigt werden. Wichtig ist, dass dieser aber so behandelt wird, das Wasser ihm nichts mehr anhaben kann. Eine Kesseldruckimprägnierung wäre hier eine geeignete Lösung, da diese das Holz mit Imprägniermittel verschließt und somit sehr widerstandsfähig macht.
- Position: Der Fundamentbalken sollte etwas weiter innen stehen als die Außenwände des Gartenhauses. Wände und Fundamentbalken sollten an der Außenseite also nicht in einer Flucht stehen, sondern die Wände sollte etwas überstehen. So bildet der Fundamentbalken eine Feuchtigkeitssperre.
Warum ist eine Feuchtigkeitssperre so wichtig?
Eine Feuchtigkeitssperre ist ein Punkt, an dem Wasser, wie der Name schon sagt, gesperrt wird. Regenwasser fließt entlang der Wände ab. Enden die Wände auf dem Fundament bildet sich eine Pfütze, so bleiben die untersten Wandteile im Wasser stehen und verrotten. Durch den nach innen versetzten Fundamentbalken tropft das Regenwasser einige Zentimeter über dem Boden von den Wänden ab. So können diese schnell wieder trocknen und werden nicht vom Wasser angegriffen. Verliefen Wände und Fundamentbalken in einer Flucht, würde das Regenwasser nicht abtropfen, sondern in die kleine Ritze zwischen unterster Wandbohle und Fundamentbalken laufen und hier stehen bleiben. So würde die unterste Wandbohle trotzdem vom Wasser angegriffen. Auf unserer Website finden sie weitere nützliche Tipps, wie Sie Ihr Holz-Gartenhaus am besten vor Regenwasser und Spritzwasser schützen können.
Endschilf: die richtige Behandlung macht’s
Als letzter wichtiger Schritt für ein langlebiges Gartenhaus ist es wichtig, dieses mit den richtigen Produkten zu behandeln. Anzuraten wäre, das Haus entweder komplett mit einer Kesseldruckimprägnierung (wie beim Fundamentbalken) zu behandeln oder eine Kombination aus Imprägnierung und Farbanstrich zu verwenden. So ist Ihr Haus optimal geschützt und Sie werden auch nach vielen Jahren noch Freude an Ihrem Haus haben. Erfahren Sie auf unserer Website alles über die verschiedenen Vorteile der unterschiedlichen Farbbehandlungen.
Vorschau:
Holz ist ein Naturprodukt und arbeitet daher. Durch das Arbeiten quillen und schwinden die Holzbohlen eines Gartenhauses. Daher sollte beim Bau eines Gartenhauses weitestgehend auf den Einsatz von Schrauben verzichtet werden, da sonst bei warmem Wetter Ritzen zwischen den einzelnen Holzbrettern entstehen. Wie ein Gartenhaus-Bau ohne Schrauben möglich ist, ohne die Statik negativ zu beeinflussen, erfahren Sie in unserem Blog am kommenden Sonntag.
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